Die alten Namen der häuser
Historische Hausnamen
Tradition
Historische Hausnamen
Roumboua, Schousterwewa, Bärenwirt oder Seitz’n Schneider – Hausnamen haben eine lange Historie und gehören in den ländlichen Regionen Bayerns bis heute zum kommunikativen Alltag alteingesessener Bewohner. Manche davon reichen zurück bis ins 16. Jahrhundert. Sie kamen auf, um Häuser und ihre Bewohner in der Zeit vor Straßennamen und Hausnummern eindeutig zu identifizieren. Die Namen der Häuser können zurückgehen auf die Nachnamen oder Vornamen ehemaliger Besitzer, auf deren Spitzname oder auf ihren Beruf, aber auch der Standort des Anwesens kann sich darin wiederspiegeln. In Kombination mit einem Attribut wie neu, alt, ober, hinter, unter wurde so jedes Haus eindeutig beschrieben. Diese Namen haften meist am Haus, auch wenn ein Besitzer verkauft oder stirbt und ein Nachfolger mit anderem Familiennamen es übernimmt – der Hausname ging meist auf die neuen Bewohner über. Es kam aber auch vor, dass eine Familie umzog und ihren angestammten Hausnamen auf ihr neues Anwesen übertrug.
Rund 300 historische Hausnamenschilder erzählen mittlerweile im Gebiet des ersten Regionalparks Bayerns seit dem Sommer 2021 von der Geschichte alter Häuser und ihrer Geschichte. Im Rahmen der Leader-Förderung konnten rund 200 Schilder installiert werden, weitere 100 kamen durch das Förderprogramm „Regionale Identität“ des Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat hinzu. Dabei ist die Geschichte mancher historischer Hausnamen besonders eindrucks- und wechselvoll: Viele der Anwohner im Gebiet rund um Prönsdorf (Stadt Velburg) haben ihre Wurzeln im Truppenübungsplatzgebiet Hohenfels, bei der Umsiedlung wurden dann die ehemaligen Hausnamen in die neue Heimat mitgenommen und haben so die Zeit überdauert.